Na ja, der Streit Linke vs. Realos existiert. Und jemanden anderes als Baerbock zur Vorsitzenden zu machen wäre auch wichtig, wenn bis zur nächsten Wahl neues Führungspersonal aufgebaut werden soll.

Und was im Wahlkampf auch zutage getreten ist: Es hat nicht funktioniert, Menschen für die Grünen zu begeistern, indem man maximale Koalitionsfähigkeit mit der CxU demonstriert. Leute haben entweder direkt Merz gewählt oder Linke, weil sie Merz nicht mögen.

In dem Fall kommt das “Bashing” aus der eigenen Fraktion und richtet sich gegen Baerbock.

Die Vorwürfe sind auch weder neu, noch falsch. Ich erinnere mich noch an das Interview zur BTW 2021, wo Baerbock und Habeck gemeinsam sitzen und sie meint “Du Schweinebauer, ich Völkerrecht”. Als Außenministerin war sie dann auch nicht müde zu moralisieren, während sie gleichzeitig das genaue Gegenteil der behaupteten Moralvorstellungen politisch umsetzte.

Baerbock ist auch deswegen so eine gute Projektionsfläche für die Angriffe auf die Partei insgesamt, weil sie genau das verkörpert, was der Partei allgemein Vorgeworfen wird. Abgehoben und Heuchlerisch Moralisierend, während man für die eigene Karriere Wein trinkt, wo anderen Wasser gepredigt wird.

Ich denke je früher die Partei Baerbock loswird, umso eher kann sie neue Gesichter aufbauen. Zu guter Letzt steht bei Baerbock auch noch im Raum, dass sie sich vielleicht in ein paar Jahren vor dem IStGH für die Beihilfe zu Kriegsverbrechen verantworten muss. Wenn sie dann noch eine Führungsposition bei den Grünen hat, dann wird auch der Letzte aus dem linken Flügel der Partei sich enttäuscht abwenden, so wie es Der Bundes- und mehrere Landesvorstände der Grünen Jugend schon getan hatten.