Interessant ist auch die Altersverteilung: Denn die Mehrheit der Deutschen im Alter von 18 bis 29 Jahren (57 Prozent) will, dass die nächste Regierung die Unterstützung einstellt. Dagegen wollen nur 28 Prozent der Bundesbürger älter als 70 Jahre keine Waffen oder Geld an die Ukraine senden.

Bei der Parteinennung sticht eine Partei besonders hervor: 72 Prozent der Grünen-Wähler wollen die Ukraine weiter mit Geld und Waffen unterstützen - mit Abstand der stärkste Wert.

  • Onionguy@lemm.ee
    link
    fedilink
    arrow-up
    1
    ·
    3 days ago

    Es hat mich gestern erst wieder kalt erwischt, was der Begriff “Zeitenwende” eigentlich bedeutet. Wir leben wieder neben einer imperialistischen Großmacht, die morgen beschließen könnte hier anzugreifen. Ich muss mich ernsthaft mit der Frage beschäftigen was Wehrpflicht für mich bedeuten würde. Was ich machen würde wenn hier Krieg wäre. Glaub das realisieren viele einfach nicht.

      • Prism@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        2
        ·
        edit-2
        2 days ago

        Ich kann es an mir selbst belegen. Durch Jordan Peterson und Tim Pool, die zu Anfangs noch recht moderat wirkten, bin ich da in der rechten Sphäre gelandet. Plötzlich hat das ganze Narrativ der Republikaner viel mehr Sinn ergeben und ich habe die Darstellung geglaubt, dass die Demokraten durch und durch korrupt sind. Belegt durch zahlreiche, extreme selektive “Beweise”.

        Als dann Corona kam, ist die Blase geplatzt. Ich bin sehr Wissenschafsinteressiert, und daher habe ich dann gemerkt wie wahnsinnig dumm und manipulativ das ganze rechte Spektrum ist.

        Wer zur Zeit nur mit einem Ohr zuhört, der landet fast automatisch in der rechten Bubble. Geh mal ohne Konto und ohne Cache auf Youtube. Hauptsächlich AfD.

  • azolus@slrpnk.net
    link
    fedilink
    English
    arrow-up
    2
    ·
    edit-2
    3 days ago

    Unironisch glaube ich, dass diese Entsolidarisierung mit dem neoliberalen Spardiktat zusammenhängt. Warum Geld für andere ausgeben, wenn für uns nicht genug da ist? Eine solche Trotzreaktion wäre zwar eine schreckliche Entwicklung aber als so abwegig sehe ich das nicht an.

    • excral@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      1
      ·
      3 days ago

      Es ist vor allem viel zu kurzsichtig. Das Schiff hat Leck geschlagen und anstatt nasse Füße zu riskieren um das Leck zu stopfen versucht man den Mast hoch zu klettern um etwas länger über Wasser zu bleiben.

      • vormadikter@startrek.website
        link
        fedilink
        arrow-up
        1
        ·
        3 days ago

        Jupp, und (so mal rein theoretisch) heute 1000€ ausgeben, um das Eintreten eines Risikos in der Zukunft zu verhindern, welches mich 100k€ kosten könnte, ist vernünftig, richtig?

      • azolus@slrpnk.net
        link
        fedilink
        English
        arrow-up
        1
        ·
        edit-2
        3 days ago

        Meinst du die verfallende Infrastruktur, deren Sanierung jährlich immer teurer wird, sodass wir, wenn wir noch länger warten, am Ende deutlich mehr Zahlen müssten als die lächerlichen Zinsen für Schulden, wenn wir sie jetzt ausbessern? Standortfaktor marode Infrastruktur sag ich nur.

        Oder meinst du, dass es sinnvoller ist Unternehmen Geld in den Arsch zu pusten, damit white-collar Angestellte nen fetten SUV fahren können, während die Bahn eine absolute Lachnummer ist?

        Oder meinst du die Investitionen in grüne Zukunftstechnologien, die unsere Marktposition sichern könnten, für die wir aber jetzt ein bisschen mehr Geld ausgeben müssten? Werden wir halt von anderen Staaten überholt.

        Oder meinst du die massiv niedrigen Löhne im Billiglohnsektor, die wir nicht anheben wollen, damit Unternehmen billigere Arbeitskräfte haben? Die Niedriglöhne, die aber zu einem Einbruch der Binnennachfrage führen, die auch zu einer Unterfinanzierung der Sozialsysteme führen und die wir mit Bürgergeld (StaAtsAusGaBeN) aufstocken müssen weil man nicht davon leben kann?

        Meinst du die Menschen die trotz jahrelanger Arbeit jetzt in Altersarmut leben, weil wir keine anständige Grundsicherung zahlen? Oder meinst du c.a. 15% der Kinder in Deutschland, welche armutsgefährdet sind, obwohl wir wissen dass Kinder aus armen Familien deutlich schlechtere Chancen haben gesund, glücklich und ökonomisch produktiv im Erwachsenenalter zu werden? Dafür Geld ausgeben…

        Bei euch Wirtschaftsexperten ist es immer ein wenig schwierig zu erkennen, welche sozial regressive, wirtschaftlich langfristig desaströse Politik ihr mit “mit Geld vernünftig umgehen” meint. Geld per Gießkanne durch Absenkung der Unternehmenssteuer austeilen scheint da ja doch zu gehen, auch wenn das Ökonomen als naiv kritisieren.

        Fakt ist: Bei den einkommensschwachen Menschen hat die AfD 40%. Wer hier keinen Zusammenhang zum Sozialabbau und keinen Handlungsbedarf sieht, ist zurecht an der 5%-Hürde gescheitert oder würde taktisch auch mal mit der AfD abstimmen.

  • chux@feddit.org
    link
    fedilink
    English
    arrow-up
    0
    ·
    edit-2
    3 days ago

    Es scheint als ob viele junge Leute den Schrecken des Krieges nur aus der Prespektive einer übermächtiger militärischer Macht sehen können, welche nur als Agressor aggieren kann und nicht selbst angegriffen werden kann. Sie können sich nicht in die Lage versetzen jemals angegriffen werden zu können oder jemals in der Rolle des Verteidigers zu sein.

    Ich höre oft: “Ich werde nicht an irgendeiner Front auf Leute schießen, die ebenso wenig hier sein wollen wie ich.” Ich versteh diese Aussage in Situationen, in denen man in einem fremden Land kämpfen soll, für die Interessen des eigenen Staates bzw. der Regierung, obwohl man sich mit der Regierung und den Intressen die sie vertritt vielleicht gar nicht identfizieren kann. Beispielsweise in Zeiten, in denen die NATO als unangefochtenes, dominierendes Militärbündnis galt, und ein richtiger Verteidigungsfall praktisch ausgeschlossen war. Diese Perspektive ist jedoch einseitig. Wäre Krieg so einfach zu besiegen wäre er nicht so schrecklich.

    Für die Überfallen gilt: Krieg fragt nicht nach ob man Bock auf ihn hat. Ich bin mir sicher Polen hatte 1939 auch kein Bock auf Krieg aber des war dem Krieg egal. Und wenn man nichts tut dann kommt die Front zu einem. Dann geht es nicht darum, die Interessen des Staates zu verteidigen, sondern um das eigene Leben, um den Schutz der Familie und Freunde, um unsere Rechte und Freiheit, und darum, dass diese nicht auf offener Straße erschossen werden.

    Selbst wenn der Soldat auf der Gegenseite auch nicht an kämpfen möchte, schießt er dennoch auf dich, deine Familie und deine Freunde. Auch wird der Schrecken des Krieges dem feindlichen Soldaten oft erst dann deutlich, wenn er Widerstand erfährt. Und wenn die feindlichen Soldaten sich dem Schrecken nicht bewusst werden, formiert sich in der feindlichen Armee auch kein echter Widerstand gegen jene, die möglicherweise sogar Gefallen an Töten finden.

    Es kommt einem vor als ob viele nicht begreifen oder sich nicht vorstellen können, was es heißt, in einem Verteidigungskrieg zu kämpfen, oder sie sind so kurzsichtig und egoistisch, dass sie sich erst dann kümmern, wenn die Front zu ihnen kommt, obwohl ich mir letzteres eher nicht vorstellen kann (will).

    Das ist auch Grund warum die Linke für mich (leider) unwählbar ist.

    Mal ganz abgesehen davon, dass man Putin auch seine Grenzen aufweisen muss wenn man nicht will, dass er beliebig Nahe an die Linie tritt, deren Überschreiten einen nuklearen Krieg auslösst, und damit das Risiko eines solchen deutlich erhöht.

    • killingspark@feddit.org
      link
      fedilink
      English
      arrow-up
      0
      ·
      3 days ago

      Ich werde nicht an irgendeiner Front auf Leute schießen, die ebenso wenig hier sein wollen wie ich.

      Ich glaub diese Haltung kommt eher daher, dass wir in einer relativ offenen Welt leben und man mit einem deutschen Pass eigentlich überall hinkommt. Wenn Deutschland untergeht gibt es noch viele andere Orte an denen man leben kann, die ähnlich gut sind. Und dann kann man sich schon überlegen ob man für Deutschland kämpfen will oder lieber geht.

      Dass gerade junge Leute die vom Staat in den letzten Jahren immer wieder benachteiligt behandelt wurden nicht mehr für diesen Staat sterben wollen sondern lieber gehen würden finde ich nicht überraschend.

      • Rotluchs@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        1
        ·
        6 hours ago

        Ich glaub diese Haltung kommt eher daher, dass wir in einer relativ offenen Welt leben und man mit einem deutschen Pass eigentlich überall hinkommt. Wenn Deutschland untergeht gibt es noch viele andere Orte an denen man leben kann, die ähnlich gut sind. Und dann kann man sich schon überlegen ob man für Deutschland kämpfen will oder lieber geht.

        Erstens, mit einem deutschen Pass kommt man nur als Tourist (fast) überall hin. Spätestens nach etwa 90 Tagen (unterscheidet sich je nach Land) müsste man das Land verlassen.

        Zweitens, es wäre naiv zu denken, dass andere Teile der Welt lang genug verschont bleiben, nachdem Europa untergeht.

        • killingspark@feddit.org
          link
          fedilink
          English
          arrow-up
          1
          ·
          4 hours ago

          Es ging ja auch nur darum wo diese emotionale Haltung her kommt. Dass das mit Rationalität wenig zu tun hat ist schon klar

  • rumschlumpel@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    0
    ·
    edit-2
    3 days ago

    Ja, genau deswegen habe ich Grüne und nicht Die Linke gewählt. Bei allen andere Themen sind mir die Grünen eigentlich zu wischi-waschi, sind zu viele faule Kompromisse eingegangen und haben zu sehr um den rechten Mainstream gebuhlt, anstatt auch nur rhetorisch standhaft zu bleiben. Könnte man zumindest verstehen, wenn es funktionieren würde, aber das hat es offensichtlich nicht - die Grünen haben praktisch keine Wähler von rechteren Parteien hinzugewinnen können, aber dafür viele an Die Linke und sogar die CDU verloren.

        • VerifiedSource@sh.itjust.works
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          0
          ·
          3 days ago

          Was ist deine Begründung?

          Bei linkem Populismus auf TikTok haben Grüne keine Chance gegen die Linke. Wähler die die Migrations-, Rüstungs- und Sozialpolitik der Grünen ablehnen gehen lieber zur radikaleren Originalversion.

          • rumschlumpel@feddit.org
            link
            fedilink
            arrow-up
            0
            ·
            3 days ago

            Es ist kein Populismus, wenn man bei seinen Positionen bleibt, anstatt sich dem politischen Mainstream anzupassen.

            Grünen-Wähler lehnen die Außenpolitik der Grünen (vom jüngsten Rechtsruck abgesehen) gerade NICHT ab, und bei der Linken bekommt man was Aufrüstung und Waffenlieferungen betrifft auch keine radikalere Version davon - die Grünen haben sich schon während ihrer ersten Regierungsbeteiligung in den 90ern vom Pazifismus verabschiedet. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass Umweltpolitik bei der Linken so eine hohe Priorität hat wie bei den Grünen, selbst wenn deren Forderungen im Wahlprogramm radikaler sind - das ist halt das Privileg einer Partei, die keine Chance auf Regierungsbeteiligung hat. Ich denke, auch in der Wahrnehmung der meisten Wähler sind die Grünen bei der Umweltpolitik das “Original”.

            • VerifiedSource@sh.itjust.works
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              1
              ·
              3 days ago

              Es ist Populismus weil es naive unrealistische Wünschdirwas-Politik ist, die Komplexität ignoriert. Sie kann auch alles mögliche versprechen, weil sie nicht vorhat jemals im Bund mitzuregieren. Deutschland radikal abrüsten und dann drauf hoffen es wird schon Frieden geben, wenn man Russland und China nur lieb fragt. Das ist populistische Traumtänzerei.

              Umweltpolitik habe ich nicht erwähnt. Das ist wie du sagst Kernkompetenz der Grünen.