Was für ein seltsames Argument.
Man braucht doch nur nach Hamburg gucken, wo ein Landtagsabgeordneter ca 50k im Jahr verdient.
Das ist viel weniger, als gute Leute in der freien Wirtschaft verdienen. Deswegen sitzt da wer im Parlament? Richtig, Leute die eh von Kapitalerträgen leben können und jetzt ihre macht durch Mandate festigen wollen.
Man kann es ja noch weiter auf die Spitze treiben: einfach gar kein Abgeordnetengehalt mehr, oder lässt die Leute doch 10.000€ im Monat zahlen, damit sie Abgeordnete sein dürfen…
Politik muss finanziell so ertragreich sein, dass auch Leute aus ärmeren Verhältnissen es nicht nötig haben, sich noch während ihrer Amtszeit sorgen zu machen, welche Job sie danach bei einem Lobby verband annehmen.
Klar gibt es auch bei hohen Abgeordnetengehältern gierige, die noch mehr wollen. Aber grundsätzlich muss ein Politiker meiner Meinung nach stark überdurchschnittlich verdienen.
Ich stimme dir absolut zu.
Das ist ein verantwortungsvoller, stressiger Job. Der sollte bestens bezahlt werden, damit ihn bestens ausgebildete Menschen machen wollen UND diese immun gegen Korruption sind.
Ich komme aus dem juristischen Bereich. Da ist es schon lange so, dass Konzerne und große Kanzleien mit viel mehr Geld locken, sodass nur die absoluten Idealist*innen für den Staatsdienst übrig bleiben. Das reicht dann halt nicht, seit Jahren werden die Notenanforderungen gesenkt, es gibt überall Personalmangel, die Verfahren dauern immer länger.
Das Schäbige ist also nicht die Erhöhung, das Schäbige ist, dass Abgeordnete mit ihren Bürgergeld Diskussionen immer wieder heftig nach unten treten, während sie mal eben genau die Summe auf ihr eigenes Gehalt drauf schlagen, mit der andere Menschen einen Monat lang auskommen müssen. Und dann erklären sie den Leuten noch, wie wunderbar man mit 500 € über die Runden kommen kann. Mies!
Das klingt so als ob das Problem nicht die Diäten von Abgeordneten, sondern die absurde Einkommensspanne in der “freien Wirtschaft” ist.
Das ist wie vieles ein Verteilungsproblem.
Der Fahrradkurier muss unglaublich viele Essen ausliefern, damit die Führungsebene davon mit einer Großkanzlei einen einzigen Prozess gegen die Behörde bezahlen kann, die auf die Einhaltung von Regeln pocht.
Die Einkommen sind ungleich, aber weitaus ungleicher sind die Vermögen.
Man muss viele Menschen im Bürgergeld viele Jahre drangsalieren, um das einzusparen, was bei der fehlenden Vermögenssteuer aus dem Fenster geworfen wird. Von denen, die sich jetzt die Diäten erhöhen.
Da Stimme ich dur auf jeden Fall zum großen Teil zu. Wenn jemand sich Abgeordneter sein kann nicht leisten ist er Anfälliger für Korruption. Andererseits ist es halt so, dass vie das Geld mitnehmen wollen, aber dem Bürgergeldemofänger keinen cent gönnen.
Deine Argumentation finde ich nicht schlüssig. Bei einem deutschen Durchschnittslohn werden keine Leute aus ärmeren Verhältnissen davon abgehalten Parlamentarier zu werden.
Und so ein normaler Abgeordneter hat nicht viel “Macht” die man festigen könnte. Da geht es maximal um Drehtüreffekte.
Was aber ein wirkliches Problem in Deutschland ist das Menschen aus Politik eine Karriere machen und dann als treue Parteisoldaten jeden Scheiß abnicken weil das so ein gut bezahlter Job ist und sie sonst nix wirklich gelernt haben.
Korruption wird es auch so geben, wenn wer korrupt ist machen die 3000 € mehr im Monat auch keinen wirklichen Unterschied.
Aber wenn wer trotz eines nur durchschnittlichen Gehaltes in die Politik geht, dann macht der das aus Überzeugung und wenn die Überzeugung nicht mehr da ist dann hört der oder die auch wieder auf.
Es gibt sehr viel mehr Bürgergeld Empfänger als Abgeordnete. Außerdem hat die Wahlrechtsreform die Anzahl der Abgeordneten deutlich reduziert und damit mehr Geld gespart. Ist aber nen absurdes Argument.
Abgeordnete und Bürgergeldempfänger haben die selben Grundbedüfrnisse, die sie erfüllen müssen. Abgeordnete müssen nicht doppelt so viel Essen, brauchen keine doppelt so große Wohnung und müssen nicht doppelt so viel heizen.
Wenn man allen Menschen ein Recht auf Würde zugesteht, dann ist es nicht nachvollziehbar, warum die Erhöhung der Diäten in einem Jahr den Gesamtbetrag des Bürgergelds übersteigen, während ebenjener Betrag in vielen Fällen nicht reicht.