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Es ist wieder an der Zeit eine neue Partei hinzuzufügen, um die Arbeiterklasse zu vereinen.
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Es ist wieder an der Zeit eine neue Partei hinzuzufügen, um die Arbeiterklasse zu vereinen.
Ich sehe den Grund der Zerstrittenheit unter Linken auch darin, dass es eine grundsätzliche Eigenschaft einer progressiven Bewegung ist: Konservative haben nur einen Status Quo, den es zu erhalten gilt, Reaktionäre haben nur eine Vergangenheit, zu der sie zurück wollen.
Versionen einer möglichen Zukunft - davon gibt es viele, und deshalb auch viel Potential für Streit.
Puh, ich weiß worauf du (und OP) hinaus möchtest, aber das Narrativ „Linke sind zerstritten und Rechte treu vereint“ ist genauso pauschal wie falsch.
Ja, Konflikte haben in unterschiedlichen Weltanschauungen unterschiedliche Ursprünge und werden unterschiedlich gelöst. Ja, in linken Kreisen gibt es weniger Kadavergehorsam.
Aber Vergangenheiten die reaktionär bedient werden können sind ebenfalls vielfältig: Von unterschiedlichen Monarchien bis hin zum Faschismus. Von der Kleinstaaterei bis zum römischen Kaiserreich. Bis sich die AfD durchgesetzt hat, gab (und gibt) es zig rechte Kleinparteien von NPD über die Heimat, den dritten Weg, die Blauen, WerteUnion etc pp.
Ich bin auch unzufrieden damit wie wenig sich in den letzten Jahrzehnten gerade in Deutschland auf der linken Seite zusammengerauft werden konnte, aber das ist eben auch den vielen gesellschaftlichen Veränderung jüngeren Vergangenheit geschuldet (Neoliberalismus, Klimakatastrophe, Digitalisierung usw.) auf die Bewegungen und Parteien unterschiedlich reagieren. Es entstehen neue Brüche, es passieren Umformungen. Das sind alles langwierige Aushandlungsprozesse. Gerade aktuell habe ich aber das Gefühl auf der linken Seite wird die Stoßrichtung langsam klarer und es kann wieder etwas größeres zusammenfinden.
Ich kann nur hoffen, dass du Recht hast. Vor allem haben wir kein gemeinsames Feindbild, welches sich zur Bundeswahl ja klar Richtung Migration zeichnen ließ.
Ich hoffe, dass wir in Sachen Einigkeit weiter voran kommen, sehe aber klare Differenzen zwischen zB Grün und Links. Auch aus der jeweiligen Position heraus, wenn Grün regieren will und faule Kompromisse macht (hust 10 Punkte Plan) und Links sich als ewige Opposition sieht.
Und so dreht sich das alles einigermaßen im Kreis.
Aber ja, auch die AfD war sehr lang (und ist es insgeheim noch immer) sehr zerstritten. Ich hab nur das Gefühl, dass so etwas wie Basisdemokratie ohne strikte Hierarchie ideal für Splittergruppen ist. Die Piratenpartei ist da ein gutes Beispiel.
Ich würde sagen, dass es vor allen Dingen eine Frage der gelebten Differenzkultur ist. Finden wir einen kleinsten gemeinsamen Nenner der uns über die unterschiedlichen Meinungen bei anderen Themen hinwegsehen lässt? Wie gehen wir mit diesen Unterschieden um — hauen wir uns die Köpfe ein, zerstreiten uns und reden nie wieder miteinander oder können wir zuhören, verstehen wo die Differenz herkommt und einen stabilen Status von „agree to disagree“ erlangen?
Aus meiner Sicht muss das zuerst bei der Linken und ihren assoziierten Organisationen passieren bzw. passiert aktuell: noch nie haben die Interventionistische Linke und der SDS, die beide der Partei sehr kritisch begegnen, so stark für die Linke (oder einzelne Kandidierende) Häuser-Wahlkampf gemacht. Da mussten einige über große Schatten springen.
Dann halte ich es in Bezug auf links-grün mit dem ehemaligen Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Ulrich Schneider: „Es geht nur öko-sozial.“
Das müssen auch die Grünen verstehen — und wenn sie dafür eine starke Linkspartei benötigen, dann wird das in den kommenden Monaten hoffentlich passieren. Die Opposition kann da auch heilsam sein.
Die SPD ist in der aktuellen Verfassung verloren, wird in der neuen Regierung zerrieben werden und kann sich dem Bündnis SW anschließen um in der Versenkung zu verschwinden — oder sich sozialpolitisch reformieren. Auch da benötigt es aber Druck von links(-grün). Sie können dann Juniorpartner in einer Rot-Grün-Roten Koalition zu werden.
Und es geht nicht nur um die mögliche Zukunft, sondern eben auch wie wir eine bessere Welt mit welchen Mitteln erreichen wollen ist unterschiedlich.