Ich finde den Artikel extrem erkenntnisreich:
Warum zieht Klimaschutz bei den vielen Menschen nicht? Woher kommt die Ablehnung und der Hass auf die Grünen? Wie können wir diese Menschen trotzdem erreichen? Was müssen wir dafür ändern?

  • nahostdeutschland@feddit.org
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    15 hours ago

    Ich fand den Artikel etwas … wackelig. Und weiß selbst gerade nicht so ganz, woran das liegt und vllt. liegt es auch daran, dass im Artikel irgendwie etwas fehlt, irgendwie etwas nicht erwähnt wird. Einfach mal zwei Beispiele:

    “Wollen Sie für Umweltpolitik begeistern”, sagt Bell, “dann sprechen Sie über kostenlosen Nahverkehr, neue grüne Jobs, Wärmedämmung, die Mietern zugutekommt, und eine höhere Besteuerung fossiler Energiekonzerne.”

    Wir haben ja das Deutschlandticket. Das ist ist zwar nicht kostenlos, aber so günstig wie jetzt war ÖPNV in Deutschland noch nie. Und wenn du dann in einem Artikel in einer deutschen Zeitung das einfach nicht erwähnst, dann fehlt was.

    Und der in Glasgow lehrenden Soziologin Karen Bell erscheint der Klimaschutz, wie er zuletzt in Deutschland praktiziert wurde, geradezu als eine Steilvorlage für rechtspopulistische Mobilisierung: “Wollen Sie Leute von Klimapolitik abschrecken”, sagt Bell, “dann sprechen Sie über Elektroautos und Wärmepumpen.” Denn die könnten sich viele nicht leisten.

    Auch hier fehlt mir etwas: Man kann nach der BILD-Wärmepumpenkampagne nicht einfach nur schreiben, dass “Wärmepumpen zu teuer” sind und daher die Leute von der Klimapolitik abschrecken. Abgesehen davon, dass sie das nicht sind, massiv gefördert werden und sich langfristig im Vergleich zu Gasheizungen rechnen, fehlt hier einfach, wie sehr Stimmung dagegen gemacht wurde und natürlich auch einfach die Tatsache, dass in Deutschland einfach mal viele Leute zur Miete wohnen und eh nicht über ihre Heizung entscheiden können.

    Und das zieht sich dann durch den ganzen Artikel: Ich hatte ständig diese “Moment mal, so vereinfacht kann man das nicht sagen”-Momente. Dazu kommt dann, dass sehr pauschale Aussagen über breite Bevölkerungsteile getroffen werden, ohne dies demoskopisch sauber zu untermauern. In jeder wissenschaftlichen Abschlussarbeit würdest du damit auf die Schnauze fallen, wenn du pauschale Aussagen über “Arbeiter” triffst ohne dies etwa mit einer Umfrage zu belegen. Und wenn man dann auch noch weiß, dass es sehr breite Umfragemehrheiten für Klimaschutz gibt, dann wird der Artikel wackelig.

  • killingspark@feddit.org
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    16 hours ago

    Ich halte den Artikel für zu kurz gedacht.

    https://jacobin.de/artikel/klaus-doerre-autoindustrie-opel-vw-oekologische-transformation-e-autos

    Der hier erklärt was die Menschen am Hallenboden von VW und Opel so abfuckt dass sie keine Lust auf das grüne Leben haben.

    Die Arbeit ist so unfrei, dass sie in ihrer Freizeit machen können wollen was auch immer sie wollen. Das sind wohlgemerkt nicht die mit dem ganz geringen Löhnen. Die könnten sich das potentiell schon leisten mit der Wärmepumpe etc etc. Aber sie wollen sich im privaten nicht auch noch reinreden lassen wenn sie in der Schicht wie ein Roboter funktionieren müssen.

    Und das würde sich auch nicht ändern wenn man die massiv besser bezahlt. Die Lebensrealität besteht eben nicht nur aus Bezahlung. Sondern auch darin was man im Job tun muss.

    Und ich bin mir sicher da geht es noch einigen anderen so nicht nur den Bandarbeitern bei VW und Opel.

  • macniel@feddit.org
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    1 day ago

    Meiner Meinung nach zieht es nicht bei den meisten Menschen da die Beispielsweise ökologische Landwirtschaft betreiben oder auf Nachhaltigkeit oder erneuerbare Energien setzen sich diesen Aufwand teuer von den Kunden/Kaufenden bezahlen lassen wollen.

    Bestes Beispiel die Wärmepumpen die ja subventioniert sind/waren, dass führte dann dazu das die Installateurys und Produzierenden dann einfach die Summe der Subventionen auf den eigentlichen Preis draufgeschlagen haben. Die Subventionen die eigentlich den Kunden den Impuls geben sollte sich so ne WP einzubauen blieb dann bei den Unternehmen hängen.

    Abschließend zu sagen, wer daran schuld ist: Kapitalistische Arschlöcher.