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Persönliche Anekdoten statt Evidenz

Konkret wurden in 87 Prozent der analysierten Postings mögliche Vorteile der Tests betont, aber nur in 15 Prozent potenzielle Nachteile oder Risiken erwähnt. Während die Influencerinnen und Influencer in 34 Prozent der Fälle mit persönlichen Anekdoten für einen bestimmten Test warben, bezogen sich lediglich 6 Prozent auf harte wissenschaftliche Evidenz. Ebenfalls nur 6 Prozent thematisierten die Gefahr von Überdiagnosen oder Überbehandlungen. Dagegen wurden in 68 Prozent der Postings finanzielle Interessen an der Verbreitung der Tests offenkundig, etwa durch Verkauf oder Sponsoring.

Die weitere Analyse ergab, dass Beiträge von Ärztinnen und Ärzten sowie von solchen Influencern, die kein finanzielles Eigeninteresse an der Vermarktung der Tests hatten, insgesamt ausgewogener ausfielen.

Die meisten der von Influencern zur Verfügung gestellten Informationen seien selektiv ausgewählt und in hohem Maße irreführend, resümieren die Studienautoren in einer Pressemitteilung. Gerade beim Thema Gesundheit komme es darauf an, stets das ganze Bild zu vermitteln, denn halbe Wahrheiten seien hier oft Lügen.